Effiziente Wasserbedarfsberechnung – Der Schlüssel zur sicheren Wasserversorgung
Die Wasserbedarfsberechnung ist eine unverzichtbare Planungsgrundlage für eine zuverlässige, nachhaltige, effiziente, wirtschaftliche und regelkonforme Wasserversorgung. Erfahren Sie, warum dieser Planungsbaustein für kommunale Wasserversorger entscheidend ist und selbst wasserrechtliche Genehmigungen und Förderprogramme darauf aufbauen.
Was ist Wasserbedarfsberechnung und warum ist sie wichtig?
Der Wasserbedarf nach DVGW-Arbeitsblatt W 410 ist ein essenzielles Werkzeug der Versorgungsplanung, das herangezogen wird, um Versorgungsinfrastruktur effizient zu planen, Investitionskosten zu optimieren und Ressourcen nachhaltig einzusetzen.
Er gibt die voraussichtliche Wasserabgabe, also den voraussichtlichen Wasserverbrauch einschließlich voraussichtlicher Wasserverluste, für einen definierten, in der Zukunft liegenden Zeitraum an. Dabei ist der Zeitraum mit einer geeigneten zeitlichen Spanne zu wählen, z. B. zehn oder 20 Jahre, besser noch länger mit Blick auf die Lebenszyklen der künftigen Anlagenteile.
Wichtige Kernpunkte im Überblick
- Langfristige Planungssicherheit: Kommunen können auf Basis präziser Analysen zukünftige Investitionen strategisch steuern.
- Vermeidung von Überkapazitäten: Die optimierte Dimensionierung der Netze verhindert teure Überdimensionierungen, die nicht genutzt werden.
- Flexibilität in einer sich wandelnden Welt: Mithilfe von Daten zu demografischen Entwicklungen, Flächennutzungsplänen und Klimawandel bleibt die Wasserversorgung zukunftsfähig.
Warum lohnt sich eine präzise Berechnung des Wasserbedarfs?
Die Vorteile einer akkuraten Wasserbedarfsanalyse sind weitreichend. Hier erfahren Sie, warum sie für Betreiber unverzichtbar ist.
- Kosteneffizienz: Gezielte Bedarfsanalysen ermöglichen eine ressourcenschonende Planung, die unnötige Ausgaben reduziert.
- Ressourcenschonung: Ein nachhaltiger Umgang mit Trink- und Grundwasser schützt unsere Umwelt.
- Vermeidung von Qualitätsproblemen: Durch exakte Prognosen können Stagnationen und mikrobielle Probleme im Leitungssystem reduziert werden.
- Besserer Service für Bürger: Die Optimierung der Versorgung steigert die Zufriedenheit und das Vertrauen der Verbraucher.
So funktioniert eine Wasserbedarfsberechnung Schritt für Schritt
Die Berechnung des Wasserbedarfs erfolgt in mehreren klar strukturierten Schritten, um ein verlässliches Ergebnis zu gewährleisten.
- Datenanalyse: Erhebung von Verbräuchen, demografischen Entwicklungen und Versorgungsdaten, Spitzenverbräuche, Stagnation, v. a. auch Verlustanalyse.
- Bedarfsprognose: Berechnung auf Basis von Standards wie DIN 1988 oder DVGW-Regelwerk, Arbeitsblatt W 410
- Berücksichtigung von Trends: Einbeziehung klimatischer, technologischer und städtebaulicher Aspekte, Flächennutzungspläne, insbesondere demografische Entwicklung, Einsatz von Wasserspartechnologien.
- Modellierung und Simulation: Erstellung von Szenarien zur Netzauslastung über die Anwendung normierter Lastfälle mit dem Ziel der Sicherung der Spitzenbedarfsdeckung, Stagnationsvermeidung, Sicherung des Grundschutzes für Brandlöschzwecke sowie in der Folge einer qualifizierten Netzausbaustrategie.
- Maßnahmenplanung: Beeinflussung konkreter Planungen innerhalb eines Rehabilitationskonzepts, Grundlage für die Beantragung von Grundwasser-Entnahmerechten und Schutzgebietsausweisungen, Nachweis der bedarfsgerechten Anlagenplanung im Förderverfahren zum Erhalt staatlicher Zuwendungen.
Auswirkungen des Klimawandels auf den Wasserbedarf
Der Klimawandel erfordert ein Umdenken im Umgang mit Wasserressourcen. Erfahren Sie, wie sich steigende Temperaturen, extreme Wetterlagen und schwankende Grundwasserverhältnisse auf den Wasserbedarf auswirken können:
- Längere Trockenperioden: Die Speicherung und Nutzung alternativer Wasserquellen wie Regenwasser werden zentral, um rares Trinkwasser zu substituieren.
- Zunahme von Spitzenbedarfswerten: Die Ausbaugröße zentraler Bestandteile wie Brunnen, Aufbereitungen, Speicherbehälter, Pumpwerken und Netzen ist zunehmend dominiert von steigenden Tages- und Stundenspitzenbedarfswerten. Hintergrund: Verändertes Verbrauchsverhalten in Privathaushalten und Gewerbe, v. a. Landwirtschaft
- Erhöhter Bedarf an Netzspülungen: Steigende Temperaturen befördern die Neigung der Netze zu Auswirkungen von Stagnationen, z. B. Verkeimungen. Dem wird präventiv mit Spülungen begegnet, im Verkeimungsfall mit unterstützender Netzspülung im Rahmen der Netzchlorung.
- Schutz vor Trinkwassererwärmung: Infragestellung der gleichzeitigen Bereitstellung von Trinkwasser und Löschwasser aus dem gleichen Netz – Stagnationsvermeidung über bedarfsgerecht geplante Netze und dezentrale Löschwasserbereitstellung.
- Erhöhter Beileitungsbedarf: Im Zuge der Umsetzung von Verbundlösungen werden zunehmend Wasserkontingente (zeitweise) an Nachbarversorgungen abgegeben, etwa weil dort das Wasserdargebot rückläufig ist.
- Erhöhte Verluste: Durch Bodenerwärmung kommt es zu Setzungen und folglich zu einer erhöhten Rohrbruchwahrscheinlichkeit. Die dort eintretenden Verluste sind beim Wasserbedarf zu berücksichtigen, da Netze niemals kurzfristig saniert werden können.
- Erhöhte Investitionen: Ein sich schneller wandelndes Bedarfsbild verlangt nach kurzfristigeren Anpassungen bei Anlagen und Netzen, was sich in unmittelbar erhöhten Aufwendungen für Unterhalt und mittelbar einem deutliche steigenden Investitionsbedarf in Anlagen und Netze ausdrückt.
FAQ
Häufig gestellte Fragen
Was ist Wasserbedarfsberechnung?
Welche Faktoren fließen in die Berechnungen ein?
Welche Rolle spielt der Klimawandel?
Wie lange dauern solche Berechnungen?
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