Neubau Wasserwerk Dillingen, Donau-Stadtwerke Dillingen-Lauingen

Die technischen Vorgaben für das neue Wasserwerk wurden unter den Gesichtspunkten Effizienz und Sicherheit formuliert. Gemäß dem hier vertretenen wissenschaftlichen Erkenntnisstand sollte das Verfahren möglichst effizient sein. Dies lässt sich durch eine strömungsgünstige Ausführung der Rohrleitungen sowie eine energieoptimierte Auslegung der Pumpen erreichen. Zudem sollte das Verfahren eine hohe Betriebssicherheit bei möglichst geringen Instandhaltungskosten bieten. Die Anpassungen der Aufbereitungsleistung zur Entmanganung und Enteisung über Lastfälle im Gewässergebiet sollten ein hinterlegtes hydrogeologisches Entnahmekonzept aufweisen. Darüber hinaus sollten sämtliche Rohrleitungen und Armaturen bei geringstem Kostenaufwand optimal zu erreichen und bedienen sein. Des Weiteren ist es essenziell, den Netzdruck im druckgesteigerten System durch Vorhalten eines Spülwasserspeichers mit Spülpumpe zu erhalten. Zudem ist die Auftrennung des Schlammwassers aus der Rückspülung in Dünnschlamm und Klarwasser erforderlich, um eine Ableitung via Regenwasserkanal zu ermöglichen. Abschließend ist zu berücksichtigen, dass sämtliche verfahrenstechnische Luft durch ein innovatives Luftfilterkonzept fließt, um eine optimale Hygienesicherheit zu gewährleisten. Zudem ist die Einbettung des neuen Wasserwerks in ein bauseitiges architektonisches Konzept für den zentralen Standort der DSDL im Verbund mit einem bestandgeschützten Altbau zu berücksichtigen.

Die Konzeption des Gesamtgebäudes wurde in Zusammenarbeit mit bauseitigen Architekten entwickelt und anschließend mit dem Rückbau des alten Wasserbehälters mit vorgesetztem Drucksteigerungspumpwerk begonnen. Dadurch wurde das Baufeld eröffnet und die Sicherung der dortigen Trassen, einschließlich der zentralen Mittelspannungsachse, gewährleistet. Die Betreuung der bauseitigen, erdverlegten Anbindung erfolgte durch unser Unternehmen. Zudem wurde ein gewerksübergreifendes Bauabschnittskonzept zur Errichtung der Anlage im laufenden Betrieb sowie im eng bebauten zentralen Altstandbereich Dillingens entworfen. Die Aufbereitung wurde mit einer maximalen Kapazität von 3 x 40 L/s geplant und gebaut. Zur Erreichung des Aufbereitungsziels wurden drei Oxidatoren zur Sauerstoffanreicherung sowie drei Schnellfilter für die Filtration von Eisen- und Manganoxiden konstruiert. Die Aufbereitung kann verschiedene Lastfälle abdecken, was u. a. durch regelbare Verdichter ermöglicht wird. Der Aufbau der Verfahrenstechnik umfasst eine Molchschleuse, eine druckhaltende Aufbereitung, ein gasdichtes Fortwassersystem, ein System zum Handling von Spül- und Schlammwasser sowie einen zentralen Aggregatraum „Luft“. Letzterer beinhaltet hocheffiziente Maschinen und eine konsequente Umsetzung der Anlagenhygiene. Darüber hinaus wurde ein kohärentes Mehrebenen-Bedien- und Wegekonzept entwickelt und implementiert. Für das bereits bestehende, übergreifende Steuerungskonzept der DSDL wurde ein Konzept und Aufbau zur Energieverteilung der Niederspannungsschaltanlage erarbeitet, jenes in eben dieses eingebettet und eine Einbindung der neuen Anlage in das bestehende Prozessleitsystem vorgenommen. Im Rahmen des Neuaufbaus der Niederspannungsanlage wurden sämtliche Kabelwege neu verlegt (in verfahrenstechnischer Einheit mit Steuerluftwegen) sowie Elektroinstallationsarbeiten durchgeführt. Darüber hinaus wurde die gesamte Verfahrenstechnik und die komplette Anlagenverrohrung in Stahl-Rilsan (Rohrleitungsunterstützungen in Edelstahl V2A) neu aufgebaut, wobei eine detaillierte Planung in CAD-3D mit Funktionsmatrix, Lastenheften und AKZ-System erfolgte.

Die Referenz im Detail

Kurz und knapp alles Wichtige zum Projekt in der Zusammenfassung 

Auftraggeber:

Donau-Stadtwerke Dillingen-Lauingen

Maßnahme:

Errichtung neues Wasserwerk „Dillingen“ Q= 3·40 L/s als Ersatz für das bestehende Wasserwerk

Geschäftsfeld:

Wasserversorgung

Leistungsphasen

1 – 9

Gewerke / Anlagengruppen:
  • Hydraulische und elektrische Ausrüstung, Vorkonzipierung im Rahmen einer versorgungsweiten Studie (Rehabilitationskonzept über 15 Jahre)
  • Mitbetreuung Raum- und Gebäudekonzept,
  • Umbaukonzept am Standort
  • Zusammenarbeit Architekt
  • Zusammenarbeit und Koordination erdverlegte Anbindung
  • Inbetriebsetzung & Optimierung alle Gewerke
Technische Daten:
  • Aufbereitung: Q = 3·40 L/s modular mit 3 St. Oxidatoren und 3 St. Schnellfiltern im Verbund mit verfahrenstechnischer Leistungskennlinie und regelbaren Verdichtern

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