Anpassung und Optimierung der Kläranlage, AGV Mittlere Regnitz

Der AGV Mittlere Regnitz betreibt zur Behandlung des kommunalen Abwassers der Stadt Baiersdorf, sowie einiger Ortsteile die Kläranlage „Baiersdorfer Raum“, im Landkreis Erlangen-Höchstadt. Die Kläranlage ist auf 25.000 Einwohnergleichwerte ausgebaut.

In der gewachsenen Struktur der Wärmeverteilung der Kläranlage traten zeitweise Betriebszustände auf, bei welchen gleichzeitig zum BHKW- und Notkühlerbetrieb der Heizkessel zuschaltete. Die Anpassung der Steuerung führte zu einer temporären Behebung des Problems, offenbarte jedoch signifikante hydraulische und steuerungstechnische Mängel des gewachsenen Bestands. Um Fehlinvestitionen zu vermeiden und zukünftige Investitionen in die Verfahrenstechnik der Gasverwertung zielgerichtet zu tätigen, wurde eine umfangreiche Bestandserhebung durchgeführt.

In der Folge wurden folgende Maßnahmen ergriffen, um die bestehenden Probleme zu lösen. Für die Belüftung der Belebung wurde in der Ursprungskonstellation erwärmte Raumluft verwendet. Aufgrund fehlender verfahrenstechnischer Erfordernisse hinsichtlich der Belüftung mit warmer Luft wurden die Belebungsgebläse energetisch optimiert eingebunden. Darauf aufbauend steht der Austausch einzelner Belebungsbeckengebläse unmittelbar bevor. Zur Optimierung der erzeugerseitig verfügbaren Heizenergie von 452 kW und zur Vermeidung unnötiger Verbräuche wurde eine Maßnahme zur Substitution der bestehenden hydraulischen Weichen durch Pufferspeicher implementiert. Im Rahmen der Modernisierung wurde die Lüftungsanlage des Betriebsgebäudes unter energetischen Gesichtspunkten vollständig erneuert. Des Weiteren wurde die Heizkreisverteilung für das Betriebsgebäude, das Einlaufbauwerk, das Klärwärterhaus und den Faulturm ebenfalls umfassend modernisiert. Im Hinblick auf einen zukünftig energieeffizienteren Betrieb wurde eine umfassende Modernisierung der Steuerung sowie der Mess- und Regeltechnik der Heizungs- und Lüftungstechnik, einschließlich der Gasverwertung, und des Prozessleitsystems vorgenommen.

Es lässt sich demnach ableiten, dass die Datengrundlage für die Erneuerung der BHKW-Anlage im nächsten Jahr auf Basis der zuvor genannten Sanierungsarbeiten gewonnen werden kann. Neben dem Wärme- und Energiebedarf der Kläranlage, dessen Deckung durch die neue BHKW-Anlage angestrebt wird, ist auch die Umsetzung eines Notstromkonzepts für diese erforderlich.